Der Labrador Retriever

Portrait

Inhalt:

  1. Einführung 
  2. Herkunft 
  3. Wesen 
  4. Rassetandard 
  5. Literatur  

 

 1. Einführung

Ein Labrador Retriever gehört zu den britischen Jagdgebrauchshunden, genauer gesagt zu den Apportierhunden. Er verfügt über eine große Ausdauer, kann stundenlang Federwild aus Gewässern oder Feldern apportieren. Somit gehört er zur Gruppe der Retriever (engl. to retrieve = apportieren, zurückbringen).Labrador bezieht sich auf seine angebliche Herkunft, wobei es sich hier um einen geografischen Fehler handelt, denn die Rasse hat ihren Ursprung an der Küste Neufundlands. Heute ist das Einsatzgebiet der Labrador Retrievers breit gefächert. Neben seinen ursprünglichen Aufgaben ist er ein sehr beliebter Familien-, Theraphie-, Blinden-, Gehörlosenführ-, Drogensuchhund usw.. Dies ist nur möglich, weil der Labrador Retriever ein überaus freundlicher, umgänglicher und intelligenter Arbeitshund ist, der über sehr viel “will to please“ (er will gefallen) verfügt.

 

 2. Herkunft

Gegen 1600 siedelten im Küstengebiets Neufundlands Fischer. Bis 1800 lebten diese Fischer sehr selbständig nach ihrer eigenen Ordnung und ihren Gesetzen. Diesen rauhen Männern in einem ebenfalls rauhen Land gehörten die Vorfahren unserer heutigen Labrador Retriever.

Es ist nicht genau nachgewiesen, wie die Hunde nach Neufundland kamen. Für die Fischer war die Größe der Hunde von entscheidender Bedeutung, da sie in ein kleines Fischerboot passen mussten. Durch seine Schwimmhäute konnte sich der Labrador im Wasser gut fortbewegen, selbst im stürmischen Eismeer des Nordatlantiks. Durch sein wasserabweisendes dichtes Fell war er in der Küstenregion Neufundlands gut geschützt. Die Hunde waren den Fischern eine große Hilfe beim Fischen und Jagen.

Gegen 1800 wurden die Hunde nach England importiert. Man nannte sie dort "Kleiner Neufundländer". Damals gab es Langhaar, Kurzhaar gelocktes und welliges Fell. Die Zuchtauswahl richtete sich ausschließlich nach Arbeitsleistung. Sehr schnell erkannten die englischen Jäger die hervorragenden Eigenschaften dieser Hunde, so daß sie ihre Setter und Pointer durch die Retriever ersetzten. Die Hunde aus Neufundland waren ausschließlich schwarz und man sagte "sie seien mit Abstand die besten aller Jagdhunde".

Der dritte Earl of Malmsbury (ca. 1825) machte aus dem "Kleinen Neufundländer" den Labrador Retriever. Er verfolgte mit anderen Züchtern die Reinzucht der Rasse und arbeitete nur mit Importhunden aus Neufundland, um die hervorragenden Eigenschaften als Apportierhund und Schwimmer zu bewahren.

Im Jahr 1903 wurde der Labrador Retriever vom British Kennel Club anerkannt. Ab 1904 gab es eine eigene Retriever Jagdhundgruppe. Der Labrador Retriever Standard wurde 1923 erstmals von Lord Knutsford verfasst. Bis heute ist er in dieser Form fast ursprünglich geblieben. Im Jahr 1917 wurde die Rasse im amerikanischen Kennel Club aufgenommen. Heute gilt der Labrador Retriever als eine der beliebteste Hunderassen. Und dies seit nunmehr über 10 Jahren.

 

 3. Wesen

Labrador Retriever gehören zu den beliebtesten Rassen weltweit. Die Tendenz ist weiter steigend. Der Grund dafür liegt  im Wesen des Hundes gepaart mit seinem wunderschönen Erscheinungsbild. Der Labrador Retriever hat den "will to please", das heißt, er will seinen Menschen gefallen, ihnen eine Freude sein.

Das bedeutet natürlich auch, dass ein solcher Hund seinen festen Platz in der Familie braucht. Im Zwinger gehalten würde er verkümmern. Richtig gehalten kann er sein freundliches und unkompliziertes Wesen voll entfalten. Da er zu den Retrievern zählt, sagt sein Name schon etwas über seine größte Leidenschaft aus. Im Englischen heißt to retrieve zurückbringen bzw. apportieren. Leider gehört auch eine große Verfressenheit zu den Eigenschaften des Tieres. Es gibt sehr viele Labrador Retriever, die einfach zu dick sind.

Mit der Erziehung sollte möglicht früh begonnen werden. Wichtig ist, daß sie liebevoll aber konsequent erfolgt. Labbys brauchen keine Härte. Damit würde man sie nur brechen. Beherrscht ein Hund den Grundgehorsam, ist er bestimmt überall willkommen. Außerdem muss er lernen, in bestimmten Situationen seine Kraft und sein Temperament zu zügeln.

Da der Labrador Retriever ein Arbeitshund ist, muss er auch entsprechend gefordert werden. Bei zu wenig Beschäftigung kann es zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.

Das Element des Labbys ist das Wasser. Stundenlang kann er Dummys aus dem Wasser apportieren, ohne dabei müde zu werden. Viele Labrador Retriever sind auch geschickte Taucher. Arbeitsfreude gehört zu Ihren Wesensmerkmalen. Durch Ihre Vorfahren,  die sich ja im arktischen Klima Neufundlands beweisen mussten, sind bis heute robuste, ausdauernde und unempfindliche Hunde entstanden, die eine große Bereitschaft haben, selbst über große Entfernungen mit ihren Menschen zusammen zu arbeiten.

 

 4. Rassestandard

 

Portrait 2

 

 FCI-Standard Nr. 122

  

http://www.vdh.de/welpen/zuechter/downloadPdf/id/345 

 

  

 

 5. Literatur

  • Das große Labrador Retriever Buch, Heather Wiles-Fone; Kynos Verlag, ISBN: 3-929545-67-5, 29.80 Euro 3-929545-67-5
  • Der Labrador Retriever, Richard A. Wolters; Kynos Verlag, ISBN: 3-924008-97-3 3-924008-97-3
  • Labrador Retriever, Robert von Marothy; Bede Verlag, ISBN: 3-933646-25-1, 19.80 Euro 3-933646-25-1
  • Labrador Retriever, Marjorie Satterthwaite; Kynos-Verlag, ISBN: 3-924008-53-1, 13.50 Euro 3-924008-53-1